Was ich gelernt
habe: ich bin nicht perfekt, und ich will auch nicht perfekt sein! (‘perfekt
sein' ist mir ein Gräuel)
So bin ich an den
Gedanken gekommen:
Ich schätze es
sehr wenn die Harmonie um mich herum herscht und sich alles so schön ausgewogen
anfühlt: ein aufgeräumter Lebensraum der unbelastet von Chaos des
herumliegenden Gruschtes ist. Das ist ein schönes Leben!
Ich hab dieses
Problem mit Sachen die liegen bleiben und das Problem ist dass das Zeug dann
auch ewig liegen bleibt. Als ob es
angewurzelt ist an welchem Ort es auch immer mal zu liegen kam! Furchtbar.
Ich wälze Sachen manchmal um, oft schiebe ich sie auch nur von einem
Fleckchen zu anderen, oder ich beuge um.
Also eigentlich
stecke ich ganz schön was an Arbeit rein um das Zeug rumliegen zu haben!
Was ist der Unterschied
zwischen rumliegen und mir ein Grauen sein, und aufgeräumt zu sein und mir
damit gut tun?
Wenn Sachen an
ihrem richtigen Platz sind, dann sind sie aufgeräumt – sie fühlen sich
harmonisch an. Ich muss mir überlegen
welcher Platz für eine Sache der richtige Platz ist, ohne geht das nicht. Das ist der erste Schritt. Gleiches zu gleichem fühlt sich auch sehr gut
an: dann finde ich das Zeug auch leichter wieder und damit fällt
auch ganz schön was an Last von mir ab.
Das ‘aufräumen‘
scheitert oft daran dass es sich nach so einem Kraftakt anfühlt. Dass man sich so verausgaben muss. Aber die Sache
ist die: wenn ich ein bisschen was auf einmal anpacke dann geht das viel
leichter. Dann fühlt es sich nicht nach
brutal viel Arbeit an.
Ich hatte am
Samstag eine Freundin zu einer Nähsession eingeladen, - ich wollte mich nicht schämen, und auch den vorhandenden Raum gut nützen
können. Es hat auch gut mit dem Aufräumen geklappt: ich hatte nicht alles bis
zum letzten Drücker liegen gelassen sondern frühzeitig angefangen Sachen an
ihren rechten Platz zu legen. Das hat gut
getan.
Wir haben
zusammen genäht, abgemessen, den Schnitt abgeändert
und Fotos aufgenommen. Da hat es sich
dann doch etwas gerächt dass ich das letzte Zeug doch nur in eine Ecke
gestopft hatte: die Ecke hat es verhindert dass ich leicht die Schubladen
meiner Nähkommode aufmachen konnte. Upps. Das merke ich mir fürs nächste
Mal.
Es hat sich gut
angefühlt dass wir uns in dem Zimmer rühren konnten. Die Nähmaschine, der Spiegel
und das Bügelbrett waren alle gut zugänglich.
Da kann ich mir verzeihen dass es die Nähkommode nicht war. Drei
Sachen von vieren ist schon ganz schön gut!
Nun ist die
Nähsession vorbei und das Zimmer ist noch (relativ) gut aufgeräumt. Ich möchte es so gerne auch so halten! Dass es weiterhin harmonisch ist und ich
nicht in Chaos untergehe.
Aber der Mensch
ist ein Gewohnheitstier und natürlich hab ich gleich wieder angefangen Sachen
rauszuziehen die dann fast alle wieder liegen geblieben sind. Manche weil ich sie nicht richtig aufgeräumt hatte und etwas brauchte und dann wieder nicht
wusste wohin damit (aha, Schritt 1: ich muss mich entscheiden: wo ist der
richtige Platz!?) und anderes weil ich es nicht gleich wieder weg tun wollte.
Ich hab Bücher mit
Strickmustern, Wolle, Nadeln und andere Strickangaben rausgezogen. Ich konnte mich nicht recht entscheiden
welches Garn ich in welchem Muster stricken wollte. Dass die Sachen erstmal offen rumlagen hat
mir für kurze Zeit auch gut getan: ich konnte alles anschauen was mich
angemacht hat – es war alles schön in meienm Blickfeld damit ich mich
entscheiden konnte.
Leider passiert dann dieses
Dings – ich merke nicht wann der Zeitpunkt ist wenn das Zeug rumliegt obwohl
ich es nicht mehr im Blickfeld gebrauchen kann. Es ist mir wohl auch nicht klar wann ich mich
etwas anderem zugewendet habe und aufgehört habe diese Sache zu machen. Das fällt mir erst nach einer ganzen Weile
auf.
Und ich muss ja auch nicht
von mir verlangen dass ich alles aufräume sobald die Minute da ist in der ich
Zeugs nicht mehr brauche! Es reicht doch
auch wenn mein Blick auf etwas fällt und mir einfällt dass ich das nicht
rumliegen haben brauche.
Und dann räume ich ein oder
zwei Sachen auf einmal auf. Es muss wirklich
nicht gleich alles in einem Schwung sein!
Das ist zuviel Kraftakt.
Und dann gibt’s noch eine
Überlegung auf die ich mit meinem Strickzeugs dem rausgezogenen gekommen bin:
wenn ich sofort aufräume sobald mir auffällt dass was da liegt – bis alles
wieder wie in einem Showhaus in der Ausstellung aussieht – da würde ich mich
auch nicht wohlfühlen. Es muss okay sein
wenn ein bisschen was rumliegt, das lässt den Raum dann wohnlich aussehen. Wenn alles weggesperrt ist dann ist das auch
nicht doll.
Aber den Anspruch zu haben
dass immer gleich wieder alles weggekommt, und dass es dann der Riesenaufwand
an Kraft ist: nein, das ist mir zu blöd. Perfekt bin ich nun mal nicht, und ich
will es auch gar nicht sein!
Das wäre ja gräuslich.
Fazit:
- Mich für den richtigen Platz für etwas entscheiden
- Immer wieder mal gescheit hinschauen um zu sehen was Chaos ist und weg kann (und was schön wohnlich aussieht)
- ...und dann nur ein paar Sachen auf einmal aufräumen. Ich kann sowas auch auf mehrere Male anpacken, so geht es auch!
- Und freuen! Dass es so schön aussieht und ich mich wohlfühle!
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