Ich hatte so ein
nettes Ereignis: ich hab doch glatt eine ganze Box an Gemüse und Obst gewonnen!
In meiner Arbeit hatten wir Wellness Woche – und eine der Herauforderungen war
für die fünf Tage vier Gläser Wasser am Tag zu trinken.
Hab ich auch
glatt gemacht. Ich hab brav meine Zeiten
aufgeschrieben und auch wirklich
all das Wasser getrunken. Gut getan hat’s
mir auch noch. Obwohl ich die ersten zwei Tage nur noch aufs Klo gerannt bin.
Der Trick liegt glaube ich darin dann so wenig heisse Getränke oder Orangensaft
wie möglich zu trinken, dann geht’s mit dem Wasserspiegel im Körper etwas besser.
Ich hatte auch
sogar gehofft dass ich etwas an dem versprochenen Gemüse gewinne. Irgendwer muss es ja werden, nicht wahr? Und ich war dann freudig überrascht eine von
so 6-7 Leuten zu sein die jeweils eine Box gewonnen hatten.
Die Sache war
dann nur: wie das Ding nachhause bekommen, grad weil ich an dem Abend wegging
(im Restaurant wollte ich nicht einen Riesenkarton an Gemüse
bringen, wie hätte das denn ausgesehen aber am meisten ging’s mir ums
rumschleppen), und dann war auch schon Wochenende. Ich hab sogar noch was von
den schönen Gaben in den Kühlschrank in der Firma gestopft.
Dann ab Montag
habe ich die Sachen über zwei Tage hinweg heim transportiert. Soviel ich halt
tragen konnte. Und hab’s dann auch gottseidank alles in den Kühlschrank
zuhause, wenn auch nicht alles ins Gemüsefach gepasst hatte. Der Riesenstrauch Karotten kam so in den
Schrank.
Tschjah... und da
lag das Zeug dann. Mit dem Kohl hatte
ich sogar eine Idee: ich könnte in kleinschnippeln, in ein bisschen Wasser garen
und dann noch Bröckchen an Schafskäse mitreinschmeissen.
Nur hab ich das
vielleicht bald gemacht? Nein, natürlich
nicht.
Und das hat mich
total bestürzt, traurig gemacht, niedergeschmettert und geradezu deprimiert. Warum
mach ich sowas? Ich hab das Zeug zuhause und dann warte ich nur drauf bis es
vergammelt damit ich es endlich
wieder wegschmeissen kann ohne was damit gemacht zu haben? Das ist doch
kriminell oder! Furchtbar.
Das ist mir sogar
peinlich. Also alles ziemlich negative Gefühle. Und dabei möchte ich doch so
gerne Gemüse essen! Das Obst das mit dabei war (Äpfel und eine schöne Mango)
hab ich auch gleich gemampft, und gut geschmeckt hat’s! Aber das Gemüse...
Ich weiss schon
dass ich totales Widerstreben gegen die ganze Arbeit habe die damit verbunden
ist: die Sachen müssen erst geputzt werden, und geschält, dann irgendwie klein
gemacht werden: hacken oder reiben oder weiss der Teufel was. Frag mich nicht. Ich
hab da nicht die Idee.
Und noch
niederschmetternder ist das Wissen dass man sich mit sowas abplagt wie nochmal
was, es dann in Null Komma Nix an Zeit weg isst (wenn es überhaupt essbar ist)
und dann muss man hoffen dass es auch nach irgendwas schmeckt. Ich hatte mir neulich eine Süsskartoffel
gekocht, die esse ich gerne – aber ich habe nichts gefunden das ich damit hätte
kombinieren können. Ich hatte ich kein anderes Gemüse da. Der Schafskäse den ich versucht habe, der
war’s nicht. Das hat etwas eklig geschmeckt. Andere Marinaden und sonst was waren
noch schlimmer. Dann hab ich halt den Rest so runtergewürgt, leider war der
dann schon kalt weil ich solange rumprobiert hatte eine gute Kombination mit
irgendwas zu finden. Also einen Erfolg kann man das wirklich nicht nennen.
Den Kohl hab ich
dann grade noch gerettet: die äusseren Blätter waren total hinüber, manche
weiter innen mussten viel vom oberen Rand getrennt werden, aber die
allerinnersten, die waren prima. Die Menge war dann sogar perfekt für mich als Einzelperson. Ich hab das dann auch wirklich klein geschnippselt,
heissgemacht in einem grossen Topf mit etwas Wasser und dann Schafskäse mit
dazu. Leider hatte ich ausnahmsweise mal einen anderen Feta gekauft, der war
nicht so schön krümlig sonderen eher so etwas glitschig und ist dann auch nicht
so schnell im heissen Gemüse geschmolzen. Schade. Ich werd in Zukunft wieder ‘meinen‘
Käse kaufen.
Mit dieser Box an
Gemüse ist mir eines klargeworden: ich fühle mich total überfordert mit so
Gemüse umzugehen. Ich weiss nicht zu was so Sachen passen (eine Aubergine war
auch drin. Ich glaub die mag ich sowieso nicht, aber ich hätte sie halt meinen
Hausgenossen anbieten sollen), noch hab ich die leistete Ahnung wie man sie dann zubereitet.
Zum Rezeptesuchen
und kopieren oder runterladen hab ich’s auch nicht gebracht. Dazu hätte ich
mich zu schlapp gefühlt wenn ich dran gedacht hätte. Hab ich aber nicht mal.
Das war einfach alles zuviel. Ich konnte damit nicht umgehen. Und bei dem
Gedanken kommen mir sogar fast die Tränen (also, so was blödes aber auch) weil
ich mich dabei recht schlecht fühle. Vollkommen gutes Gemüse wegzuschmeissen
nur weil man sich dem ganzen nicht gewachsen fühlt, das ist doch furchtbar,
oder?
Was ich gelernt
habe ist dass ich mich nicht drauf verlassen kann dass ich dann schon Lust
bekomme mich aus meiner Gewohnheitsmulde rauszuwuchten und mich in die ungewohnt/angsteinflössenden
Bereiche zu wagen. Das haut nicht hin.
Zuviel Gemüse das auch nicht zusammenpasst, das macht mir zuviel
Kopfschmerzen. Das nächste Mal wenn es
ans Gemüse zubereiten geht, da recherchiere ich zuerst mit einer Idee nach was
mir zumute ist (also keine Aubergine), schaue was ich mir zutraue – und dann gehe ich einkaufen. Gezielt, mit Plan. Das klingt doch machbar, oder?
Und wenn sich das
ganze dann etwas besser anfühlt, dann krieg ich vielleicht auch mehr Lust drauf
Gemüse zu kochen, und vielleicht schmeckt’s ja sogar auch noch?
Leicht
zuzubereitende Gemüse“rezepte“ sind sehr willkommen. Sie müssen aber wirklich
sehr leicht zu machen sein. Mit wenig Zutaten und nicht zuviel Zeit die es
braucht. Und dann halt was das man auch ohne anderes dazu essen kann, weil noch mehr Zeug zubereiten müssen,
das geht bei mir gar nicht. Das ist nicht drin. Ich kann die schönsten, komplizierten Strickmuster nachstricken, oder auch selber zusammenstellen, aber das Kochen ist total nicht meine Stärke. Ich hab mehr vergessen als ich jemals wusste.
PS Ich hab Rezepte in Anführungszeichen gepackt weil ich fürs Zubereiten auch den persönlichen Touch brauche: wenn’s schon die Rezeptesprache ist, da schalte ich ab, das fühlt sich alles zu kompliziert an.
Wenigstens hat
mein Kohl mit Feta geschmeckt, das war eine wirklich nette Überraschung. Da hab
ich sogar mal was hingebracht. Hurra!
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